Es herbstelt und schon regt sich meine Bastelader! Ich mache es mir gerne gemütlich zu Hause. Damit es so richtig hyggelig (Dänischer Ausdruck für Gemütlichkeit) wird, gibt es heute eine Anleitung wie du dir Duftkerzen selber machen kannst. Das Kerzenwachs Herkömmliche Kerzen bestehen oft aus einem Paraffin-Gemisch. Paraffin ist ein Nebenprodukt in der Mineralölherstellung. Paraffin ist also kein nachwachsender Rohstoff. Der Vorteil von Paraffin ist, dass es sehr günstig ist. Ein weiterer Rohstoff der zum Kerzen gießen verwendet wird ist Stearin. Dieser wird oftmals als Bio-Wachs angepriesen. Ich persönlich würde das allerdings nicht so sehen. Stearin besteht meist aus pflanzlichen Rohstoffen wie Kokos oder Palmöl aber es wird mitunter auch aus Rindertalg gewonnen. Ob da eine biologische Anbauweise oder Landwirtschaft voraus gegangen ist, lässt sich aus meiner Sicht nicht immer sofort nachvollziehen. Wer gerne darauf verzichten möchte kann einerseits Bienenwachs oder Sojawachs verwenden. Es lohnt sich immer, sich über die Herstellung der Rohstoffe zu informieren und die Bezugsquellen zu prüfen. Eine biologische Herstellung bzw. eine Herstellung die schonend mit der Umwelt und den Ressourcen umgeht, ist für mich persönlich sehr wichtig. Das Recherchieren erfordert Zeit und Mühe aber umso glücklicher bin ich dann mit dem Endprodukt. Das Sojawachs hat viele Vorteile dennoch gibt es auch Nachteile die man im Auge behalten sollte. Sojawachs wird aus der Sojabohne hergestellt. Wenn die Sojabohnen aus einer Monokultur stammen oder gentechnisch veränderten Pflanzen sind dann ist es natürlich fraglich wie umweltschonend und gesundheitsfördernd dieser Rohstoff ist. Sojawachs aus biologischer Landwirtschaft kann hingegen eine gute Alternative sein. Dieses Wachs ist jedoch teurer als seine Alternativen. Es verbrennt CO2 neutral, rußfrei und geruchsneutral. Das ist vor allem für Duftkerzen von Vorteil. Sojawachs hat einen niedrigen Schmelzpunkt (50 Grad Celsius) und brennt somit lange und gleichbleibend. Das Wachs neigt zum Tropfen und eignet sich daher eher dazu Kerzen in ein Glas zu gießen. Kerzen aus Bienenwachs herzustellen geht bis ins Mittelalter zurück wo Bienenwachs in Europa als Rohstoff aufkam. Diese Kerzen waren aber verhältnismäßig teuer und waren hauptsächlich dem Klerus vorbehalten. Bienenwachs lässt sich hervorragend als Kerzenwachs benützen. Natürlich ist es ratsam auch hier auf die Qualität des Bienenwaches zu achten. Denn bei biologischer Landwirtschaft ist auch der Umgang mit den Bienen wesensgerecht, naturnahe und umweltfreundlich. Bienenwachs hat aber auch einen Eigengeruch den ich sehr gerne mag. Wenn ich allerdings eine Duftkerze mit ätherischen Ölen herstellen möchte, würde ich eher auf ein geruchsneutrales Wachs zurückgreifen. Wünsch dir was! Es ist auch spannend einen Blick darauf zu werfen wozu Kerzen verwendet werden. Seit sie durch die Elektrizität nicht mehr die einzigen Lichtquellen sind, sind sie vor allem untrennbar mit Bräuchen, Religion und Zeremonien verbunden. Kerzen schaffen Atmosphäre. In vielen Kulturen wurden und werden Kerzen dazu verwendet um einen zeremoniellen Raum zu gestalten und zu öffnen. Kaum ein Altar kommt ohne Kerzen aus. Aber auch bei einem Geburtstag dürfen Kerzen nicht fehlen. Ein Geburtstagskuchen ohne Kerzen zum Ausblasen und Wünschen wäre auch nur halb so lustig. Nun genug der Infos – hier geht’s endlich zum DIY!
Was du benötigst:
Hast du es schon gemütlich zu Hause? Alles Liebe

- Eine Waage sowie ein Gefäß zum Abwiegen deiner Massen
- Löffel mit denen du deine Rohstoffe aus den Behältern nimmst
- Ast oder Holz zum umrühren
- Gefäße für dein Wasserbad (zb. 2 Töpfe)
- Einmachgläser (Ich finde Gläser mit ca. 200ml Füllmenge optimal)
- Schaschlikspieße oder andere Holzstäbe
- Paketschnur oder Faden

